Lange Kettenhemd

Das Kettenhemd ist ein Schutzmittel, das seinen Ursprung in der Antike hat und bis zur Verbreitung von Schusswaffen in ganz Europa militärisch im Einsatz blieb. In der spanischen Geschichte wurde es als Loriga (vom lateinischen lorica, Rüstung) bezeichnet. Während es bei der Infanterie weiterhin verwendet wurde, setzte die Reitertruppe erst ab dem 11. Jahrhundert wieder verstärkt auf diese Schutzrüstung – sie blieb bis zum Aufkommen der Plattenpanzer am Ende des 14. Jahrhunderts Standard.

Diese lange Version der Loriga verfügt über einen Rock, der bis zur Mitte der Beine reicht, sowie über lange, sich zur Hand hin verjüngende Ärmel. Die Verengung erfolgt im Rhythmus von einer Ringreihe alle 5 cm.

Erhältlich in 18 Varianten aus verschiedenen Qualitäten, Größen und Oberflächen:

• Oberflächen: Schwarz brüniert, verzinkt oder naturmetallisch (geölt) – von geringem bis hohem Rostschutz.

• Materialien: Weicher Stahl oder Federstahl (besonders formbeständig).

• Ringverbindungen: Ungenietet oder vernietet (mit runden oder flachen Ringen).

• Nietenformen: Rund oder konisch (für höhere Authentizität und Festigkeit).

• Innendurchmesser der Ringe: 8 mm (bei allen Ausführungen gleich).

Größenübersicht:

Maßgeblich für die Größenwahl ist der Brustumfang – gemessen mit getragenem Gambeson. Andere Maße können je nach Qualität oder Ausführung leicht variieren.

Informationen zu den Ringarten

• Einfache Ringe aus Weichstahl:
  Die günstigste Option. Die Ringe sind nicht vernietet und daher bei starker Belastung verformbar. Historisch korrekt im Aussehen, jedoch waren Originale meist vernietet. Muss nach dem Gebrauch geölt werden, um Rost zu vermeiden.

• Einfache Ringe aus Federstahl:
  Widerstandsfähiger als die weicheren Varianten. Auch hier sind die Ringe unvernietet, aber aus robusterem Material gefertigt. Ebenfalls ölflichtig nach Gebrauch.

• Vernietete Ringe:
  Die authentischste und widerstandsfähigste Nachbildung für historische Kämpfe. Mit Rund- oder Konusnieten versehen. Solche Kettenhemden boten Schutz gegen Pfeile aus mittlerer Entfernung, schwächere Stiche und waren nahezu schnittfest. Die beste Rüstung, die die Menschheit über 3000 Jahre nutzte. Auch hier ist regelmäßiges Ölen erforderlich, um Korrosion zu vermeiden.