Pranger zur Folter und Demütigung von Gefangenen.
Der Pranger war ein Folter- und Bestrafungsinstrument, das im Mittelalter wegen seiner Grausamkeit und seines geringen Kostenaufwands weit verbreitet war. Die Strafe musste nicht tödlich sein; oft diente sie eher zur Verhängung geringerer Strafen, die weniger körperlicher Natur waren, sondern mehr der öffentlichen Demütigung und Verspottung.
Dies trifft auf den sogenannten „Schandgeige“ zu, den wir hier nachbauen. Es handelt sich um einen prangerartigen Apparat in Form einer Violine, daher der Name, der Kopf und Hände des Gefangenen fixierte. Der Name „Comadres“ (deutsch: „Freundinnen“ oder „Kameradinnen“) kommt daher, dass dieses Instrument vor allem bei kleineren Strafen gegen klatschsüchtige oder verleumderische Frauen verwendet wurde, die so während der Strafzeit öffentlich gedemütigt wurden. Es gibt jedoch auch Belege dafür, dass es bei Männern bei geringfügigen Vergehen wie öffentlicher Trunkenheit benutzt wurde. Auch Diebstähle, selbst von Kindern, konnten mit diesem Gerät bestraft werden.
Wie bei vielen Theorien der Schwarzen Legende wird die Schandgeige fälschlicherweise oft der Spanischen Inquisition zugeschrieben, obwohl sie tatsächlich bereits lange vor deren Gründung verwendet wurde und im 12. bis 14. Jahrhundert nicht nur in den spanischen Königreichen, sondern auch in Frankreich und den Schweizer Kantonen weit verbreitet war.
Details:
Versandgewicht: 2.80 kg
Datenblatt
Fesselungssystem für Häftlinge, vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert.