Spatha Feltwell II

Seit dem späten 2. Jh. n. Chr. lässt sich eine Entwicklung in der Ausrüstung der römischen Legionäre beobachten, vermutlich beeinflusst durch die Grenzregionen Europas. Betrachtet man das römische Schwert, so zeigt sich, dass dieser Wandel drei wesentliche Neuerungen mit sich brachte: Zum einen die allmähliche Aufgabe des gladius, der durch die spatha ersetzt wurde, zum anderen die Einführung eines breiteren Trageriemens (Baldric), mit dem das Schwert nun standardmäßig links getragen wurde, sowie schließlich der Ersatz der typischen Ringaufhängung des gladius durch ein Brückensystem. Die Einführung dieses Waffentyps bedeutete eine Anpassung an die neue Kampftaktik des Legionärs.

Gegen Ende des 4. Jahrhunderts beschleunigte die fortschreitende Germanisierung des Heeres die Übernahme genuin „barbarischer“ Waffen und die Anpassung an neue Gefechtsweisen. So entstanden diese spathae mit breiterer Klinge und charakteristischem Griff, die nach dem Untergang des Imperiums noch lange in Gebrauch blieben, bis weit ins Mittelalter hinein. Dieses Schwert eignet sich daher hervorragend zur Darstellung der Goten und anderer Völker, die sich auf der Iberischen Halbinsel niederließen.

Die Spatha Feltwell erhielt ihren Namen nach dem Fundort im Hypokaustum (Warmluft-Heizung unter dem Fußboden) einer römischen Villa in Feltwell, nahe Norfolk, England. Das Originalschwert wurde in das frühe 5. Jh. datiert, doch ist es sehr wahrscheinlich, dass dieser Typ bereits in den letzten Jahrzehnten des 4. Jh. n. Chr. an verschiedenen Abschnitten des Limes in Gebrauch war. Die Datierung schließt eine Herkunft aus den sächsischen Invasionen des späten 5. und frühen 6. Jahrhunderts aus. Wahrscheinlicher ist, dass sie in den Kämpfen der Romano-Briten gegen die ersten germanischen Eindringlinge, etwa die Jüten, zum Einsatz kam.

Diese wunderschöne Replik besitzt eine ungeschärfte Klinge von ca. 61 cm Länge mit breiter Hohlkehle. Der Griff ist aus glattem Horn gefertigt und bietet einen sicheren und bequemen Halt. Knauf und Parier bestehen aus vernieteten Messingplatten mit Holzkern.

Das Schwert wird mit einer Holzscheide geliefert, die mit braunem Leder überzogen ist, inklusive Mundblech und Ortband. Die Scheide ist mit einer Messingbrücke ausgestattet, geeignet für Gürtel mit einer maximalen Breite von ca. 5 cm.

Details:

• Klingenmaterial: Kohlenstoffstahl

• Gefäßmaterial: Griff aus Horn, Parier und Knauf aus vernieteten Messingplatten und Holz

• Gesamtlänge: ca. 75 cm

• Klingenlänge: ca. 61 cm

• Klingendicke: ca. 4 mm

• Griff-/Heftlänge: ca. 14 cm (Griff ca. 10 cm)

• Maximale Klingenbreite: ca. 5,3 cm

• Schwerpunkt: ca. 12 cm vom Parier entfernt

• Inklusive Holzscheide mit Rindslederüberzug

• Gewicht ohne Scheide: ca. 740 g

• Gewicht mit Scheide: ca. 1200 g

Die Spezifikationen können leicht von Exemplar zu Exemplar variieren.

Versandgewicht: 2,00 kg.